Wenn man schon aus der Top-Riege des IT-Pionier IBM zu hören bekommt, dass der PC als mittlerweile lifegestylte Büromaschine auf dem Weg nach draussen sei und Computing, also Datenverarbeitung demnächst von allen möglichen Geräten bereitgestellt wird, auch wenn diese nicht im Entferntesten einer Schreibmaschine ähneln, wundern einen die aktuellen Pläne des weltgrössten Computerherstellers HP gar nicht.
Dieser nämlich hat vor, das von Palm übernommene Mobil-Betriebssystem webOS in neue Umlaufbahnen zu schiessen: Autos zum Beispiel, oder Haushaltsgeräte. Touchscreens, da sind sich die Experten einig, sind in der Zukunft nicht mehr nur der Hosentasche vorbehalten, sondern werden unausweichlich diesem Inkubator entkrabbeln und in Fahrzeugen, Waschmaschinen, Toastern, Stereoanlagen, Radioweckern eine eigene Evolution hinlegen. Na so ein Zufall, dass HP schon im Frühjahr ankündigte, WebOs demnächst auf allen Geräten anzubieten, die unter der bekannten, zweibuchstabigen Marke auf den Markt kommen.
Eine breite Plattform mit problemlosen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Office/Surfmaschine, Rasenmäher und Eierkocher?
Tatsächlich, so erklärte WebOS-Chef Stephen DeWitt unlängst in einem Intervew gegenüber dem Wall Street Journal, hätten zahlreiche Hersteller von Nicht-Computer-Produkten Interesse am flexiblen OS geäussert. Aber auch Smartphone- oder Tablet-Produzenten wären mit an Bord, so dass sich WebOS mit einigem Glück einen signifikanten Marktanteil erobern könnte. Aber die wichtigste Nachricht ist zweifellos die von der Betriebssystemplattform für Autos. Und Geschirrspüler. Smartphonekompatibel. Anruf genügt.
Auch wenn die Konkurrenz dort bereits aufgestellt ist und Hardwarehersteller lieber auf Systeme bauen, die theoretisch auch in 50 Jahren noch kompatibel sind, bleibt die Option der geräteklassenübergreifenden Software auf einer gemeinsamen WebOS-Grundlage ein schlagendes Argument. Das der Konsument dann sicher in seine Kaufentscheidung mit einbeziehen wird. Alternativen zu den digitalen Ökosystemen um iOs und Android sind jedenfalls immer willkommen.
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